Reizdarmsyndrom ganzheitlich verstehen und behandeln
Ein Beitrag von Dr. Joris Budweg, ORIGIN HEALTH – Zentrum für Funktionelle Medizin und Longevity, Basel
Viele unserer Patientinnen und Patienten kommen zu uns, weil sie seit Jahren an wiederkehrenden Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfällen oder Verstopfung leiden – oft begleitet von Erschöpfung, Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen. Die Diagnose, mit der sie erscheinen, lautet meist: Reizdarmsyndrom. Doch trotz unzähliger Untersuchungen und Therapieversuche bleibt der Zustand unverändert.
Wenn Sie sich in dieser Beschreibung wiedererkennen, möchten wir Sie ermutigen, den nächsten Schritt zu gehen. Bei ORIGIN HEALTH – der Praxis für Funktionelle Medizin & Longevity in Basel – betrachten wir Ihre Symptome nicht isoliert, sondern als Ausdruck tieferliegender Ungleichgewichte im Körper. Wir kombinieren modernste Diagnostik mit einem individuellen Behandlungsansatz, der weit über die reine Symptombehandlung hinausgeht. Denn echter Fortschritt beginnt mit einer anderen Perspektive – und einem offenen Ohr für das, was Ihr Körper Ihnen sagen will.

Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom (IBS) stellt eine weit verbreitete gastrointestinale Störung dar, die vor allem den Dickdarm betrifft. Patienten berichten häufig von Bauchschmerzen, Krämpfen und wechselnden Stuhlgewohnheiten. In manchen Fällen dominieren Durchfälle (IBS-D), in anderen wiederum Verstopfung (IBS-C). Begleiterscheinungen wie Energiellosigkeit, ständige Erschöpfung und Schlafstörungen können die Lebensqualität erheblich einschränken. Viele Betroffene müssen täglich mit schmerzhaften Symptomen umgehen, die das soziale und berufliche Leben stark beeinflussen. Die beschriebenen Symptome wirken sich intensiv auf die Lebensqualität aus und führen häufig zu chronischen Belastungen. Zu den häufig beobachteten Beschwerden zählen wiederkehrende Bauchschmerzen, Krämpfe und eine Dringlichkeit beim Stuhlgang. Diese Beschwerden werfen bei vielen Betroffenen Fragen zur Ursache und möglichen Lösungsansätzen auf.
Warum Reizdarm keine einfache Diagnose ist
Das Reizdarmsyndrom ist keine Einheitskrankheit, sondern ein komplexes Syndrom. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Schätzungen zufolge leiden etwa 10 bis 20 Prozent der Menschen an einem Reizdarmsyndrom – viele davon ohne eine offizielle Diagnose.
Das Reizdarmsyndrom gilt als sogenannte funktionelle Darmstörung – das heißt, der Darm ist strukturell intakt, aber seine Funktion ist gestört. Diese Störung äussert sich durch:
Die Pathophysiologie ist vielschichtig – und genau darin liegt die Herausforderung, aber auch der Schlüssel zur Therapie. Funktionelle Medizin zielt darauf ab, dieses komplexe Zusammenspiel zu entschlüsseln. Und die liegen häufig tief im Stoffwechsel, in der Darmflora – oder im Nervensystem verborgen.

Der Darm – mehr als nur ein Verdauungsorgan
Der Darm ist Teil eines hochkomplexen Systems. Er kommuniziert über Nerven, Hormone und Immunzellen mit dem Gehirn (Darm-Hirn-Achse), dem Immunsystem und dem endokrinen System. Über 70 % der Immunzellen befinden sich im Darm – ebenso wie 90 % des körpereigenen Serotonins. Wenn hier etwas aus dem Gleichgewicht gerät, kann das weitreichende Folgen haben.
Diese Aspekte sind wesentlich. Sie bieten wertvolle Behandlungsansätze
Was bedeutet „Leaky Gut“ – im Zusammenhang mit Reizdarm?
Der Begriff Leaky Gut steht für eine gesteigerte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (intestinal permeability). Normalerweise sorgt eine dichte Zellverbindung – sogenannte Tight Junctions – dafür, dass nur erwünschte Nährstoffe und Moleküle aus dem Darmlumen in den Körper gelangen. Diese Barriere schützt uns vor pathogenen Bakterien, Toxinen und unverdaulichen Nahrungsbestandteilen.
Beim Leaky-Gut-Syndrom sind diese Tight Junctions gelockert. Es kommt zur sogenannten „parazellulären Translokation“ – Substanzen, die im Darm verbleiben sollten, gelangen unkontrolliert ins Blut. Die Folge: Das Immunsystem reagiert alarmiert – mit stillen Entzündungen, Nahrungsmittelreaktionen, Autoimmunprozessen oder neurologischen Symptomen.
Wie entsteht ein Leaky Gut?
Es zeigt sich eine Vielzahl potenzieller Auslöser:
Diese Faktoren führen zu einer Art „Mikroentzündung“ im Darm – oft lange bevor strukturelle Veränderungen sichtbar werden. Leaky Gut ist also kein „Modebegriff“, sondern ein realer, laborchemisch messbarer Zustand.
Was hat ein „Leaky Gut“ mit dem Reizdarmsyndrom zu tun?
Reizdarmsymptome sind häufig nicht die Ursache, sondern vielmehr die Folge eines Leaky-Gut-Syndroms. Die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut führt dazu, dass bestimmte Nahrungsbestandteile nicht mehr ausreichend gefiltert werden und das Immunsystem überreagiert – es kommt zu pseudoallergischen Reaktionen. Gleichzeitig begünstigt ein gestörtes mikrobielles Gleichgewicht im Darm die Bildung von Gasen, was zu Blähungen und krampfartigen Schmerzen führen kann. Auch die Nervenzellen in der Darmwand werden durch diese Reizstoffe aktiviert, was zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit und Darm-Hypersensibilität beiträgt. Nicht zuletzt verändert sich die Kommunikation entlang der Darm-Hirn-Achse: Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen oder emotionale Reizbarkeit („Brain Fog“) sind keine Seltenheit. In der Funktionellen Medizin verstehen wir den Reizdarm deshalb nicht als isolierte Störung der Verdauung, sondern als systemisches Warnsignal.
Reizdarmsyndrom – Ursachen erkennen
So diagnostizieren wir Leaky Gut
Während konventionelle Diagnosen oft an ihre Grenzen stossen, nutzen wir bei ORIGIN HEALTH moderne Laborverfahren und testen unter anderem:
- Zonulin im Stuhl oder Serum – ein Marker für Tight-Junction-Auflösung
- LPS (Lipopolysaccharide) – bakterieller Endotoxin-Marker
- Alpha-1-Antitrypsin, sekretorisches IgA – Marker für Schleimhautinflammation
- IgG4-Nahrungsmittelreaktionen – Hinweis auf Immunaktivierung durch Leaky Gut
- Histamin im Plasma – Hinweis auf gestörten Abbau durch DAO-Mangel oder Mastzellaktivierung
Diese Tests liefern eine funktionelle Momentaufnahme – die Grundlage für Ihr individuelles Therapieprogramm.
Leaky Gut & Reizdarmsyndrom behandeln
Das 5R-Protokoll der Funktionellen Medizin
Mitochondrien Stärken
IHHT Therapie bei Reizdarmsyndrom
Die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) ist eine moderne, wissenschaftlich geprüfte Methode zur Stimulation mitochondrialer Leistung. Der zyklische Wechsel zwischen Phasen mit reduzierter Sauerstoffzufuhr (Hypoxie) und Phasen mit erhöhter Sauerstoffzufuhr (Hyperoxie) wirkt auf die Mitochondrien wie ein Trainingsreiz. Gerade bei chronischen Erkrankungen mit niedrigem Energielevel – wie Reizdarm, Fatigue, Long Covid oder Burnout – kann IHHT helfen, das energetische Fundament zu stabilisieren.
Reizdarmsyndrom – Unser Ansatz bei ORIGIN HEALTH
Wir sehen die Diagnose Reizdarmsyndrom nicht als Endpunkt, sondern als Startpunkt einer vertieften funktionellen Analyse. Mit Hilfe modernster Funktioneller Medizin erarbeiten wir für jeden Patienten und jede Patientin einen massgeschneiderten Behandlungsplan – inklusive Mikrobiomtherapie, Ernährungskonzept, gezielter Supplementierung, Infusionstherapie und neurovegetativer Regulation.